Hydrocotyle vulgaris. Gemeiner Wassernabel. Umbelliferae.
Name: Hydrocótyle vulgáris L. Gemeiner Wassernabel, Pfennigkraut. Französisch: Gobelet d'eau, écuelle d'eau, nombril (de Venus) aquatique, herbe aux grenouilles, queue d'hirondelle; englisch: Penny oder shilling grass; italienisch: Soldinella aquatica.
Verbreitungsgebiet: Verschleppt in Neuseeland.
Namensursprung: Hydrocotyle siehe H. asiatica, vulgaris = gemein.
Botanisches: Der Wassernabel ist ein ausdauerndes Pflänzchen, das mit dünnem, schnurförmigem Stengel am Boden dahinkriecht und an den Knoten Wurzeln treibt. An der Spitze wächst es unbegrenzt weiter. Die wechselständigen Blätter haben kleine Nebenblätter, einen ziemlich langen Blattstiel und eine fast kreisrunde Spreite, die in der Mitte schildförmig gestielt ist. Die sehr kleinen und unscheinbaren Blüten stehen in achselständigen, wenigblütigen Quirlen. Hüllblätter je eins unter jeder Blüte. Kronenblätter weiß oder rötlich. Frucht querelliptisch, breiter als hoch, etwa 1 ¾ bis 2 ½ mm breit. Blütezeit: Juli bis August. - Die Pflanze hat ihre Heimat in Europa und kommt von Portugal und England einerseits bis zum südlichen Skandinavien, anderseits bis Griechenland und zum mittleren Rußland vor. Sie fehlt jedoch in Ungarn und Siebenbürgen. Sie findet sich dann noch am Kaspischen Meer und in Algerien und Marokko. An nassen Orten, besonders auf Sumpf-, Moor- und Torfboden, in Erlenbrüchen und selbst im Wasser flutend treffen wir das Pflänzchen an. Die Pflanze ist ein Lichtkeimer und gilt als giftig. Bei Schafen soll der Genuß des Wassernabels Entzündung und Blutharnen hervorrufen.
Wirkung
Geiger (Geiger, Handbuch der Pharmazie II, 1281.) berichtet, daß einst das Kraut offizinell gewesen wäre.
Zörnig (Zörnig, Arzneidrogen II, 316.) sagt, daß die Pflanze früher unter dem Namen Herba Cotyledonis aquaticae als Diuretikum und Wundmittel im Gebrauch war.
Dragendorff (Dragendorff, Die Heilpflanzen, S. 484.) kennt sie als Purgans, Diuretikum und Wundmittel. Sie enthält das scharfe Vellarin. Andere Inhaltsstoffe sind mir nicht bekannt geworden.
Nach Kobert (Kobert, Lehrbuch der Intoxikationen, S. 357.), der denselben Stoff erwähnt, hat Hydrocotyle vulgaris schon mehrfach bei Haustieren Gastroenteritis und Blutharnen veranlaßt. Ferd. Müller (Ferdinand Müller, Großes illustriertes Kräuterbuch, S. 737.) schreibt, daß die Pflanze im Aufguß eröffnend und harntreibend wirkt und bei Stockungen im Unterleib sowie äußerlich als Wundmittel angewendet würde.
Anwendung:
Es müßte geprüft werden, ob Hydrocotyle vulgaris als Ersatz für Hydrocotyle asiatica (vgl. dort) in Frage kommt.
Angewandter Pflanzenteil:
Zur Herstellung der Arzneimittel empfehle ich die frische Pflanze mit Wurzel.
Dosierung:
- Übliche Dosis:
Maximaldosis:Nicht festgesetzt.
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.