Liatris spicata. Prachtscharte. Compositae.
Name: Liátris spicáta Willd. Prachtscharte. Französisch: Serratule des teinturiers; englisch: Dense button-snakeroot, gay feather, devil's bit, colic root; tschechisch: šuškarka klasnatá.
Namensursprung: Die Etymologie des Gattungsnamens Liatris ist unsicher; spicata vom lateinischen spica = Ähre.
Botanisches: Die ausdauernde Pflanze ist in Nordamerika heimisch. Ihre einfachen, reichlich mit schmalen Blättern besetzten Stengel werden bis 1 m hoch und enden in einer lila-roten Blütenähre. Die knollige Wurzel der Pflanze besitzt einen terpentinartigen Geruch und Geschmack. Liatris spicata wird in Europa häufig als Zierpflanze angebaut.
Geschichtliches und Allgemeines:
Die Wurzel von Liatris spicata ist ein altes Heilmittel der amerikanischen Volksmedizin, welches als Stimulans, Diuretikum, Karminativum, Diaphoretikum und Anodynum verwendet wurde.
Wirkung
Liatris spicata wurde in Nordamerika als diuretisches, reizendes und zerteilendes Mittel verwendet (Schmidt, Lehrb. d. hom. Arzneimittell., S. 194.). Äußerlich wurde die Wurzel bei Geschwüren und Wunden gebraucht, innerlich bei renaler Wassersucht, Diarrhöe (Clarke, Dict. of Mat. med., Bd. 2, S. 274.). Die hauptsächlich wirksamen Bestandteile sind Cumarin und ein ätherisches Öl (Henry, Amer. Journ. Pharm. 1892, Bd. 64, S. 603.).
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Liatris spicata wird verordnet bei Hydrops, der auf Niereninsuffizienz zurückzuführen ist, ferner vereinzelt bei Retentio urinae, Diarrhöe mit heftigem Tenesmus ani und Kreuzschmerzen; äußerlich bei Geschwüren und schlecht granulierenden Wunden.
Angewandter Pflanzenteil:
Alle Autoren (Clarke, Dragendorff, Hager, Schmidt) bezeichnen die Wurzel als verwendeten Pflanzenteil.
Nach dem HAB. wird die frische Wurzel verwendet (§ 3).
Zur Gewinnung des "Teep" wird dasselbe Ausgangsmaterial benutzt.
Dosierung:
- Übliche Dosis:
In der Homöopathie:dil. D 2, dreimal täglich 10 Tropfen.
Maximaldosis:Nicht festgesetzt.
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.