Petroselinum. Petersilie. Umbelliferae.

Botanical name: 

Name: Petroselínum sativum Hoffm. (= Apium hortense E. H. L. Krause in syn., = Apium petroselinum L., = Carum petros. Benth. et Hook.). Gartenpetersilie. Peterling, Peterlein, Peterchen. Französisch: Persil, Parsley; englisch: Parsley; italienisch: Petroselino, petrosello, petrosemolo, persemolo, prezzemolo, apio ortense; dänisch: Persille; litauisch: Petražole, Petruška; norwegisch: Persille; polnisch: Pietruszka; russisch: Pietruszka; schwedisch: Persilja; tschechisch: Peteržel kuchyňská; ungarisch: Petrezselyem.

Verbreitungsgebiet: Angebaut v. verwildert im übrigen Europa, Westgrönland, Nord-u.Südamerika Indien, Japan, Südafrika, Australien v. Neuseeland.

Namensursprung: Petroselinum ist der lateinische Name für das griechische πετροσ_λινον (petrosélinon), welches der Name für P. sativum bei Dioskurides ist. π_τρα (petra) = Stein, Fels und σ_λινον (sélinon) = Eppich, nach dem ursprünglichen Standort der Art. Der deutsche Name ist von dem griechisch-lateinischen abgeleitet.

Volkstümliche Bezeichnungen: Petershiljen (Nordwestdeutschland), Peterssöl (Lübeck), Peterzölge (Königsberg), Peiterzilje (Braunschweig), Peerzilich (Hunsrück), Silk (Niedersachsen), Petersillig (Westfalen), Bittersilche, -zilche, angelehnt an "bitter" (obersächsisch, nordböhmisch), Pitterselg, Peterzilge, -zelle, zellich (bergisch), Peterling (schwãbisch), Peterle, Peterli (fränkisch, alemannisch), Chuchipeterli (Wallenstadt).

Botanisches: Die zweijährige kahle Pflanze mit dünner rübenförmiger Wurzel erreicht eine Höhe von 30-100 cm. Der runde, zartgerillte Stengel trägt bis dreifach zerschnittene Grund- und Stengelblätter und grünlichgelbe Blütendolden. Petroselinum ist im östlichen Mittelmeergebiet heimisch. Heute jedoch wird die gewürzhafte Pflanze, die einen nahrhaften, tiefgründigen, aber nicht gedüngten Boden verlangt, überall angebaut. Sie gehört zu den manganreichen Pflanzen. Blütezeit: Juni bis Juli.

Über die Unterschiede der Petersilie gegenüber den giftigen Doldengewächsen vgl. das Kapitel Conium S. 1075.

Geschichtliches und Allgemeines:

Im Altertum wurde die Petersilie besonders als Arzneipflanze geschätzt, während sie heute mehr Gewürzpflanze ist. Übrigens wird sie von den klassischen Autoren in ihren Benennungen nicht immer streng von ähnlichen Doldenblütlern (besonders Sellerie) unterschieden. Dioskurides nennt eine Anzahl von selinon-Arten, darunter das petroselinum, von dem er als harntreibendem und menstruationsförderndem Mittel spricht. Bei den Hippokratikern steht die Petersilie unter den Diureticis obenan, ebenso bei Galenus, welcher von ihr sagte, daß "sie einschneidend und bewegend auf die Säfte wirke und den Harn treibe", sowie bei Averoës und Constantin, dem Afrikaner. Als Kulturpflanze finden wir sie erst im Capitulare Karls des Großen. Nach Albertus Magnus fördert sie die Verdauung und die Harnabscheidung, er empfiehlt sie mehr für die Heilkunde als für die Speisen. Im Aberglauben der germanischen und romanischen Länder spielte die Pflanze von jeher eine große Rolle und spielt sie noch heute. Daher sind viele recht merkwürdige Gebräuche und Anschauungen mit ihr verknüpft. So heißt es, eine Hausfrau müsse beim Säen der P. lachen, und ein alter Volksspruch sagt: "Petersilie hilft dem Manne aufs Pferd, den Frauen unter die Erd!" Hier handelt es sich wohl um eine Anspielung auf die aphrodisierende und abortive Wirkung der Pflanze. In Balthasar Schnurrs "Kunst-, Haus- und Wunderbuch" (1690) findet sich sogar eine Beschreibung, wie man "Petersilien wachsen machen kann" in vier Stunden: "Nimm den Samen, lege ihn in süsse Milch zu weichen und auff die Stätte, da du den Samen säen wilt, soltu ungelöschten Kalck legen, klein gerieben. Das soltu dreymahl thun, un den Samen auss der Milch holen, und darnach wieder ungelöschten Kalck nehmen und darüber streuen, und auff den Kalck Erde und zuletzt Wasser darüber sprengen, so wird die Petersilie herfür kriechen, ehe dann vier Stunden verlauffen mögen." Die Früchte können bei Hunden als gutes Wurmmittel angewandt werden, während sie wie das Kraut für Papageien und andere kleinere Tiere ein tödliches Gift sein sollen. Öl und Wasser der Petersilie stellen ein gutes Mittel gegen Hautparasiten des Geflügels dar. Die pulverisierten Samen wurden innerlich in der Tierarzneikunde gegen Rotlauf der Schweine angewendet. Cazin erzählt von einer Anasarka als Folge von Kindbettfieber, welche in einigen Tagen durch einen starken Absud von frischer Petersilienwurzel geheilt wurde. Petersiliensamen, aus denen das Petersilienöl hauptsächlich hergestellt wird, werden in größeren Mengen aus Indien eingeführt.

Wirkung

Im Arzneischatze des Hippokrates (Fuchs, Hippokrates Sämtl. Werke, Bd. 2, S. 366, 374, 423, 425, 448, 463, 482, 498, 509, 520, 525, Bd. 3, S. 332, 350, 358, 374, 383, 462, 469, 472, 485 u. a.) ist Petersilie ein beliebtes Mittel. Von Paracelsus (Paracelsus Sämtl. Werke, Bd. 3, S. 191.) wird sie als steintreibend erwähnt.

Lonicerus (Lonicerus, Kreuterbuch, 1564, S. 310.) schildert sie als kräftig diuretisch, steintreibend, hirn- und gedächtnisstärkend, blutreinigend, verdauungsfördernd, als emmenagog, geburtsbeschleunigend, blähungtreibend, hautglättend, wirksam gegen Nieren- und Blasenleiden, Bauchschmerzen, Rückenweh, Verstopfung der Leber.

"Der Petersilg bricht und treibt den Stein", schreibt Matthiolus (Matthiolus, New-Kreuterbuch, 1626, S. 266.). Auch bei Osiander (Osiander, Volksarzneymittel, S. 240, 327, 384, 463, 466, 490, 500, 507.) wird sie häufig im gleichen Sinne erwähnt. Die Ruthenen der Bukowina benutzen Petersilie als Heilmittel bei Gonorrhöe (Hölzel, Botan. Beitr. aus Galizien, 1861, S. 154.). Auch Lallemand - Montpellier (Lallemand, Gazette méd. de Paris, S. 774, Dezember 1837.) empfahl sie gegen akuten Tripper (2-3 Tropfen Saft in einem Glase Wasser täglich), welche Anwendungsweise auch Aschenbrenner (Aschenbrenner, Die neueren Arzneimittel u. Arzneizubereitungsformen, 1851, S. 26.) bekannt war.

In der heutigen Volksmedizin werden nach Angaben von Kroeber (Kroeber, Das neuzeitl. Kräuterbuch, 1935, Bd. II, S. 146.) das Kraut und die Wurzel angewendet bei Harngrieß, Nieren- und Blasensteinen, Milz- und Leberleiden, Gelbsucht, Kreislaufstörungen, Wassersucht, Verdauungs- und Blasenschwäche, Brustschmerzen, Engbrüstigkeit, Verschleimung von Brust, Magen und Nieren, Blähungen usw. Die Samen gelten als fieberwidriges und harntreibendes Mittel, daß bei Harnzwang, Nierenwassersucht, Krankheiten der Gebärmutter, Anschwellungen der Schilddrüse, bei chronischem Husten sowie bei mangelhafter Menstruation gebraucht wird. Die Abkochung gilt auch als gutes Haarwuchsmittel. Nach Schulz (Schulz, Wirkg. u. Anwendg. d. dtsch. Arzneipfl., 1929, S. 234.) hat sich die alte volkstümliche Anwendung des Saftes der frischen Pflanze gegen Mückenstiche immer wieder bewährt.

Kneipp (Kneipp, Das große Kneippbuch, S. 890, München 1935.) nennt die Petersilie "ein mehr denn hundertfach erprobtes und bewährtes Mittel bei Wassersucht".

Nach Eckstein und Flamm (F. Eckstein u. S. Flamm, Die Kneipp-Kräuterkur, Bad Wörishofen 1933.) bewirkt sie neben einer kräftigen Steigerung der Nierentätigkeit auch eine leichte Anregung der Funktionen der Verdauungsorgane und Förderung der Menstruation. Sie empfehlen die Anwendung bei wassersüchtigen Ansammlungen in den Beinen, in der Bauch- und Brusthöhle und im Herzbeutel, aber auch sonst bei mangelhafter Nierenfunktion, vorausgesetzt, daß keine entzündlichen Prozesse bestehen, warnen aber vor dem Gebrauch zu großer Dosen.

Die diuretische Wirkung für das in den Samen enthaltene ätherische Öl wurde im Tierexperiment von Bonsmann und Hauschild bestätigt gefunden (M. R. Bonsmann u. F. Hauschild, Naunyn-Schmiedebergs Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 179, H. 4/5, S. 620.).

In Frankreich werden - zum Teil auf Grund der mit Apiol (vgl. nächste Seite) angestellten Untersuchungen - Petersilienpräparate als Emmenagogum, insbesondere auch zur Schmerzstillung in Fällen von mit Uterusatonie verbundener Dysmenorrhöe gebraucht (H. Leclerc, Précis de Phytothérapie, S. 203, Paris 1927.).

Nach der Ansicht von Theodorescu (I. Theodorescu, Bull. de la Soc. de méd. et nat. de Jassy, 1905, zit. nach Leclerc, vgl. 14.) erstreckt sich die analgesierende Wirkung auch auf den graviden Uterus. Er beobachtete nach Verabreichung einer Petersiliensamenabkochung, daß die Kontraktionen schmerzlos wurden, was er auf Lähmung der sensiblen Nerven des Uterus zurückführt.

Merck (E. Mercks Jahresbericht 1836, S. 110.) prüfte verschiedene einheimische Umbelliferen auf ihre uteruserregende Eigenschaft. Als besonders wirksam erwies sich Chaerophyllum silvestre, der Wiesenkerbel. Petroselinum sativum bewirkte am nichtträchtigen Kaninchen-, trächtigen Katzen- und Meerschweinchenuterus weder Kontraktion des graviden und virginellen Uterus, noch vorzeitiges Werfen.

Von der Homöopathie (Stauffer, Klin. hom. Arzneimittell., S. 757; Schmidt, Lehrb. d. hom. Arzneimittell., S. 243.) wird die aus der blühenden Pflanze hergestellte Essenz bei Blasen- und Harnröhrenkatarrh, Gonorrhöe, Lebererkrankung mit tonfarbigem Stuhl und Durchfall angewandt.

Die Samen enthalten ätherisches Öl (2-7%), als dessen wichtigster Bestandteil das Apiol (Petersilienkampfer) gilt (Gildemeister u. Hoffmann, Die äther. Öle, 1931, Bd. 3, S. 476.). Es ruft vaskuläre Kongestionen hervor und bewirkt gesteigerte Kontraktilität der glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus (Mourgues, Contribution à l'étude chimique et physiologique de quelques principes immédiats du persil. Thèse de Paris 1890.), wie Laborde (Laborde, zit. nach A. Pic et S. Bonnamour, Phytothérapie, Paris 1923.) und später Christomanos (Christomanos, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 1927, Bd. 123, S. 252.) auch am Meerschweinchenuterus beobachten konnten. Infolgedessen wird es häufig zu abortiven Zwecken benützt und stellt nach den Erfahrungen von Ripperger (Ripperger, Grundlagen zur praktischen Pflanzenheilkunde, 1937, S. 297.) "das in den Apotheken weitaus am häufigsten verlangte und verweigerte volkstümliche Abortivum dar". Am männlichen Tier (Meerschweinchen) erzeugt es Kongestionen am Penis, anhaltende Erektion und lebhafte geschlechtliche Erregung (Laborde, vgl. 19).).

Von den zahlreichen Schädigungen, die durch den Gebrauch zu großer Dosen von Apiol verursacht werden können, seien genannt: starke Leberverfettung (Heffter, Handb. d. exp. Pharm., Berlin, Springer, 1924.), Abmagerung, blutige Stühle, ausgedehnte Schleimhautblutungen und hämorrhagisch entzündliche Infiltrate im Magen-Darmtraktus (Vgl. 23).), Hämolyse, Methämoglobinurie und Anurie (Henke-Lubarsch, Handb. d. spez. path. Anat. u. Hist., Bd. 10, S. 449.). Die nach Einnehmen des Apiolpräparates häufig auftretende schwere Polyneuritis mit irreparablen Lähmungen der Hände und Füße ist allerdings nicht dem Apiol, sondern der Beimengung von Trikresolphosphat zuzuschreiben (Leschke, Die wichtigsten Vergiftungen, S. 233; Jagdhold, Dtsch. med. Wschr. 1932, Nr. 58.).

Außer dem Apiol enthält das ätherische Petersiliensamenöl l-α-Pinen, Myristicin und ähnliche Verbindungen (50%), Allyltetramethoxybenzol. Im Deutschen Öl wird das Apiol als Hauptbestandteil, im Französischen Öl kleinere Mengen desselben neben Myristicin angegeben (Wehmer, Die Pflanzenstoffe, S. 874.). Das Myristicin bewirkt noch in Verdünnungen von 1 : 100 000 Kontraktionen am Meerschweinchenuterus, wirkt also noch bedeutend stärker als das Apiol (Wasicky, R., Lehrb. d. Physiopharm., 1932, S. 546.).

Meerschweinchen, die Petersilie als Futter erhielten, gingen nach wenigen Stunden ausnahmslos ein (Reko, Heil- u. Gewürzpflanzen, Bd. XV, S. 73.).

Weiter enthalten die Samen noch das Glykosid Apiin, prim. K-Malat, Mineralsalze und fettes Öl. Im Kraut wurden nachgewiesen die Glykoside Apiin und Oxyapiinmethyläther, ätherisches Öl (Petersilienblätteröl 0,06-0,08%, auch 0,30% werden angegeben), über dessen Inhaltsstoffe wenig bekannt ist, und Apiol; in der Wurzel ätherisches Öl (Petersilienwurzelöl) anscheinend mit Apiol (Vgl. 27).).

Verwendung in der Volksmedizin außerhalb des Deutschen Reiches (nach persönlichen Mitteilungen):

Dänemark: Als Diuretikum und Emmenagogum, bei Wassersucht, Gelbsucht und Nierensteinen; äußerlich als Umschlag auf Geschwülste und zur Zerteilung von Milchknoten.

Litauen: Das junge Kraut als Infus bei Cystitis.

Norwegen: Als Diuretikum und bei Steinleiden.

Polen: Als Diuretikum und Harndesinfiziens bei Blasenkatarrh.

Ungarn: Bei Nierenleiden.

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Petroselinum ist ein kräftiges Diuretikum. Man gibt es weiter bei Cystopathien, insbesondere spastischen Charakters (Cystitis acuta et chronica, auch durch Erkältung hervorgerufen, Urethritis, Harnverhaltung, speziell bei alten Männern, Harndrang mit Schmerzen, Harnbeschwerden bei Kindern infolge scharfen Urins und Überreizung der Schließmuskelnerven, Enuresis), Nephropathien, Pyelitis, Blasen- und Nierensteinen (hier läßt Wisotzky die frische Wurzel kauen), Prostatitis und Gonorrhöe mit plötzlichem starken Harndrang. Nach Tobschall wurde bei uteruskranken Frauen das störende häufige Urinieren in der Nacht durch Petroselinum D 3 beseitigt. Bei Nierenreizung und -entzündung wird allerdings mehrfach, u. a. auch von Bartels, Berlin, zur Vorsicht bei der Verordnung des Mittels geraten. Weiter wirkt die Petersilie kräftigend auf den Verdauungsapparat bei Dyspepsie, Blähungen und Magenschwäche und bewährt sich bei Leberund Milzleiden.

Seltenere Indikationen sind: Rheuma, Ohren- und Zahnschmerzen, zu schwache Menses und Impotenz. Mehrfach werden auch Schilddrüsenschwellungen genannt. Äußerlich wird Petroselinum als Läusemittel, gegen Leberflecke, Sommersprossen und Mückenstiche (hier zum Einreiben mit dem frischen Kraut) gebraucht.

Als Wechselmittel werden Berberis, Sabal serrulata, Ruta graveolens und Urtica genannt. Zum Teegemisch werden Equisetum, Fructus Cynosbati, Uva ursi und Herniaria glabra bevorzugt.

Angewandter Pflanzenteil:

Paracelsus weiß von der Verwendung des Krautes, der Wurzel und der Samen zu berichten. Zwar schreibt Lonicerus: "Die wurtzel unnd kraut gebühren dem Koch / der samen fürnehmlich dem Apotheker." Er erwähnt aber dann doch die Wirkung aller drei Teile. Bock führt dieselben Teile an, während Matthiolus nur den Gebrauch des Krautes und der Wurzel kennt. Osiander weiß von dem Gebrauch von Kraut, Blättern, Wurzel und Samen zu berichten. Auch Hager nennt Herba, Radix und Semen als gebräuchlich. Schulz erwähnt die Verwendung von Samen und Blättern.

Das HAB. nennt die frische, vor Beginn der Blüte gesammelte Pflanze mit Wurzel (§ 3). Diese Angaben finden sich auch bei Heinigke, Stauffer, Schmidt und Clarke. Nach Gildemeister und Hoffmann ergeben die Samen 2-7% ätherisches Öl, die frische Wurzel nur 0,05% und die getrocknete 0,08%. Das Kraut aber ergab eine Ausbeute von 0,016-0,3%.

Das "Teep" wird aus den reifen Samen hergestellt.

Radix Petroselini ist offizinell in Österreich, Frankreich, Spanien, Portugal, Mexiko und Venezuela.

Fructus Petroselini sind offizinell in der Schweiz und in Portugal.

Dosierung:

Übliche Dosis:
0,5-1,5 g Sem. Petroselini mehrmals täglich (Klemperer-Rost);
½ Teelöffel voll (= 2,8 g) der Samen zum kalten Auszug oder heißen Infus tagsüber trinken;
100-150 g (!) des Saftes der frischen Pflanze (Leclerc).
3 Tabletten der Frischpflanzenverreibung "Teep" dreimal täglich.
(Die "Teep"-Zubereitung ist auf 50% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,125 g Fruct. Petroselini.)

In der Homöopathie:

dil. D 1.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

Rezeptpflichtig:

Apiolum und dessen homöopathische Zubereitungen bis D 3 einschließlich.

Rezepte:

Bei akuter und chronischer Cystitis:

Rp.:
Sem. Petroselini . . . 30 (= Petersiliensamen)
D.s.: ½ Teelöffel voll mit 2 Glas Wasser kalt ansetzen, 8 Stunden ziehen lassen und tagsüber trinken.
(Teezubereitung: Der aus den Früchten im Verhältnis 1 : 10 heiß hergestellte Tee gibt einen Extraktgehalt von 0,90% gegen 0,84% bei kalter Zubereitung. Der Glührückstand beträgt in beiden Fällen 0,23% bis 0,24%. Die Peroxydasereaktion ist ebenfalls in beiden Fällen sehr schwach und tritt erst nach 30 Minuten ein. Der heiß zubereitete Tee schmeckt stärker. Ein Ansatz 1 : 50 ist noch trinkbar.1 Teelöffel voll wiegt 5,6 g. Der Tee kann kalt oder heiß mit ¼ Teelöffel voll auf 1 Teeglas angesetzt werden.).
Preis nach Arzneitaxe 10 g -.05 RM.

Species aperientes (Hisp.):

Rp.:
Rad. Apii (= Selleriewurzel)
Rad. Foeniculi (= Fenchelwurzel)
Rad. Petroselini (= Petersilienwurzel)
Rad. Rusci (= Wurzel vom Mäusedorn)
Rhiz. Asparagi . . . aa 20 (= Wurzelstock vom Spargel)
C.f. species.
D.s.: 2 Teelöffel voll auf 2 Glas Wasser,vgl. Zubereitung von Teemischungen S. 291.
Rezepturpreis ad chart. etwa 1.38 RM.

Bei Blasenentzündungen und Gonorrhöe (nach Kroeber):

Rp.:
Fruct. Petroselini (= Petersiliensamen)
Hb. Chelidonii majoris aa 10 (= Schöllkraut)
Fol. Uvae ursi . . . 40 (= Bärentraubenblätter)
C.c.f. species.
D.s.: Zum Dekokt. Ein- bis zweimal täglich 1 Tasse.
Zubereitungsvorschlag des Verfassers: 1 Teelöffel voll auf 2 Glas Wasser, vgl. Zubereitung von Teemischungen S. 291.
Rezepturpreis ad chart. etwa -.77 RM.

Bei Geschwülsten, Quetschungen, Insektenstichen:

Rp.:
Succi Petroselini e planta recente . . . 30 (= Saft aus frischem Petersilienkraut)
D.s.: Mit dem Saft getränkte Leinwandlappen werden auf die betreffenden Stellen aufgelegt.

Species diureticae (Pharm. Austr. VIII):

Rp.:
Rad. Ononidis (= Hauhechelwurzel)
Rad. Petroselini (= Petersilienwurzel)
Rad. Liquiritiae (= Süßholzwurzel)
Fruct. Juniperi . . . aa 25 (= Wacholderbeeren)
C.c.m.f. species.
D.s.: 1 ½ Teelöffel voll auf 2 Glas Wasser, vgl. Zubereitung von Teemischungen S. 291.
Rezepturpreis ad chart. etwa 1.03 RM.

Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.