Die Kohl-Kratzdistel - Der Wiesenkohl - Cirsium oleraceum
Sie wächst auf feuchten Wiesen, an Gräben.
Viele nasse Wiesen erhalten etwa vom Juli ab ihr Gepräge durch die schlanken, etwa 1 ½ m hoch werdenden Stauden des Wiesenkohls, die durch ihre gelbgrüne Färbung besonders auffällig sind. Die Pflanzen wachsen oft in Scharen zusammen.
Die Blätter haben nichts von der Stacheligkeit, die wir bei einer Distel erwarten sollten. Sie sind ohne Stiel unmittelbar am Stengel befestigt und umfassen diesen mit ihrem Grunde. Die unteren zeigen beiderseits der Mittelrippe tiefe Einschnitte, so daß sie etwa an ein Farnblatt erinnern. Die einzelnen Lappen dieser "fiederspaltigen" Blätter haben die Form einer Lanzenspitze und sind am Rande gezähnt. Den Blättern am oberen Teil des Stengels fehlt die Fiederspaltigkeit, sie haben den Umriß einer Lanzenspitze und sind gleichfalls am Rande mit Zähnchen versehen. Die Oberfläche aller Blätter ist kahl oder nur mit zerstreuten Härchen besetzt. Kleine dornige Wimpern, die am Blattrande stehen, sind das einzige, was an die Stacheligkeit der sonstigen Distelarten erinnert.
Die Blüten Daß hier eine Distel vorliegt, lehren uns die Blütenköpfchen, die am Ende des Stengels zusammengehäuft und von großen, breit-eiförmigen, gelblichen Deckblättern umhüllt sind.
Verwendung: Die Blätter werden verarbeitet zu Gemüse - spinatartig - s. Seite 151, solange sie zart und jung sind.
Aus Wald und Feld den Tisch bestellt, 1947, von Prof. Dr. Walther Schoenichen.