Comocladia dentata. Anacardiaceae.
Name: Comocládia dentáta Jacq. Comocladia. Französisch: Comoclade; englisch: Toothed-leaved maiden plum.
Weiteres Vorkommen: Südamerika.
Namensursprung: Comocladia ist aus dem griechischen χ_μη (kóme) = Haar und χλ_δος (kládos) = Zweig in bezug auf die dichte Anordnung der Blätter an den Spitzen der Zweige entstanden; dentata = gezähnt. Gnao ist der auf Cuba gebräuchliche Name.
Botanisches: Die zu der Gattung Comocladia gehörigen Bäume enthalten reichlich einen scharfen, klebrigen Saft, der an der Luft schwarz wird und sehr fest färbt. Die Blüten sind bläulich-braun, klein und auf kurzen Blütenstielen in leicht geästeten Rispen verteilt. Die drei bis vier Blütenblätter liegen schuppenförmig übereinander. Die Laubblätter sind ungleichmäßig gefiedert mit sich gegenüberstehenden Blättchen. Diese sind bei Comocladia dentata länglich, gezähnt, auf der Oberseite glatt und unten flaumig. Das Holz des in Westindien und Südamerika heimischen Baumes, der eine Größe von 30 Fuß erreicht (auch als Strauch von 4-8 Fuß Höhe vorkommend), ist rot gefärbt.
Geschichtliches und Allgemeines:
Die Eingeborenen von Kuba halten alle Teile des Baumes für so giftig, daß sie sogar seine Ausdünstung fürchten und es vermeiden, unter ihm zu schlafen. Die Frucht ist eßbar und wirkt nach Ansicht der Neger immunisierend. Alle Teile der Pflanze, besonders die grünen Zweige und Blätter, enthalten eine dicke, gelblich-weiße Flüssigkeit, die am Licht schwarz wird (wie bei Rhus). Die Comocladien entsprechen auf den Antillen den Rhusarten in Nordamerika. In der homöopathischen Literatur wird Comocladia zuerst im Jahre 1853 von Houard erwähnt.
Wirkung
Wie Dragendorff (Dragendorff, Die Heilpfl. d. versch. Völker u. Zeiten, S. 397.) berichtet, dient die Rinde den Eingeborenen von Martinique als Niesmittel.
Sie verursacht schwere Dermatitiden, die u. U. Verbrennungen zweiten Grades gleichen können (Touton, Beitr. Biol. Pflanz. 1931, Bd. 19, S. 1.).
Brust-, Augen- und Ohrenleiden, Zahnschmerzen, Neuralgien und verschiedene Hauterkrankungen werden in der Homöopathie nach Clarke (Clarke, A Dictionary of Materia Medica, Bd. I, S. 577.) mit Comocladia dentata behandelt.
Die Rinde enthält kein Saponin, dagegen einen die Blutkörperchen agglutinierenden Stoff, vermutlich Gerbstoff, von dem 1,9% in der homöopathischen Urtinktur gefunden wurde (Nach eigenen Untersuchungen.).
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Comocladia dentata ist in homöopathischen Verdünnungen vorwiegend bei hartnäckigen Hautkrankheiten indiziert. Man verordnet es bei Erysipel, Bläschenausschlag, Ekzemen und Geschwüren. Ferner findet das Mittel Anwendung bei Augenkrankheiten (Augenlidrandentzündung mit großer Trockenheit wechselnd, Glaukom, Schmerzen des Auges mit Tränenfluß), Ohrenleiden, Neuralgien, Migräne und Zahnschmerzen.
Die Tinktur wirkt äußerlich sehr scharf "wie Höllenstein".
Als Wechselmittel werden Rhus toxicodendron und Euphorbia genannt.
Angewandter Pflanzenteil:
Die Angaben in der Literatur beziehen sich auf die Rinde. Das HAB. nennt als Ausgangsstoff die frische Rinde, die auch zur Herstellung des "Teep" verwendet wird.
Dosierung:
- Übliche Dosis:
In der Homöopathie:
Maximaldosis:
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.