Colocynthis. Koloquinte. Cucurbitaceae.
Name: Citrúllus colocýnthis (L.) Schrader. Koloquinte, Pomaquinte, Alhandal, Koloquintenkürbis, Purgiergurke, Teufelsapfel. Französisch: Coloquinte; englisch: Bitter apple; italienisch: Colloquintide; dänisch: Kolokvint; polnisch: Burzanka; tschechisch: Kolokvinta; ungarisch: Sártök.
Verbreitungsgebiet: Im Mittelmeergebiet kultiviert.
Namensursprung: Citrullus ist von Citrus wegen der Orangen ähnlichen Früchte gebildet worden; Erklärung zu Citrus s. Citrus aurantium. Colocynthis (χολοχ_νδις) ist der schon im klassischen Altertum für die Pflanze gebrauchte Name.
Botanisches: Die in den Wüstengebieten Westafrikas heimische, ausdauernde Pflanze mit krautigen, niederliegenden Stengeln und langgestielten, herzförmigen Blättern mit stumpfen oder buchtig gezähnten Lappen wird im Mittelmeergebiet, Afrika und Indien kultiviert. Die schwammige, bitter schmeckende Frucht erreicht die Größe eines Apfels (bis 10 cm).
Geschichtliches und Allgemeines:
Die getrockneten Früchte der Koloquinte sind ein uraltes Abführmittel, welches bereits im Alten Testament genannt wird. Allerdings ist die Identität der von Luther mit Coloquinte übersetzten Pflanze mit unserer etwas zweifelhaft, nach Gesenius handelt es sich eher um Cucumis asinius. Unter "Indravaruni" wird die Pflanze im Sanskrit von Susruta genannt. Bei den alten Griechen und Römern war die Koloquinte ebenfalls ein bekanntes Heilmittel. So pflegte man zu den Zeiten des Adromachus einen ausgehöhlten Koloquintenapfel mit Wein zu füllen und diesen erwärmt als Abführmittel zu trinken. Dioskurides empfiehlt das Mark der Frucht mit Honigwasser als Purgans und den Saft der frischen Frucht, äußerlich angewandt, als gutes Mittel gegen Ischias. Aetius (um 550) nennt als Hauptbestandteil der im Altertum so berühmten Hiera Archigenis das Koloquintenmark, und Alexander Trallianus (6. Jahrhundert n. Chr.) rühmt die Pflanze als Mittel gegen halbseitiges Kopfweh. Nach Weinmann soll sie von den Arabern Planta mortis oder Nex plantarum genannt worden sein, weil alle anderen Kräuter, die in ihrer Nähe wuchsen, abstarben.
In England soll die Koloquinte nach einem angelsächsischen Kräuterbuch schon im 11. Jahrhundert bekannt gewesen sein. H. Bock bildete die Pflanze ab und gab an, daß die Frucht aus Alexandria eingeführt würde. Die gerösteten oder gekochten Samen bilden ein Nahrungsmittel der eingeborenen Bevölkerung von Nordafrika. Ein merkwürdiger Gebrauch von dem aus den Früchten gewonnenen Teer ist bei den Berbern üblich. Die Frucht wird in einem irdenen Gefäß, dessen Boden ein Loch hat, erhitzt, so daß der Teer in ein anderes Gefäß tropfen kann. Er wird zum Einschmieren der Wassersäcke verwendet und soll durch seinen unangenehmen Geruch die Kamele davon abhalten, dieselben aufzureißen. Die Koloquinten sind auch als Mittel zur Vertreibung von Wanzen und anderem Ungeziefer bekannt. Man setzt sie zu diesem Zwecke der Farbe zu, mit der die Wände bestrichen werden.
Wirkung
Bei Hippokrates (Fuchs, Hippokrates Sämtl. Werke, Bd. 2, S. 600, Bd. 3 S. 353, 357, 387, 389, 461, 465, 468 u. f.) und Paracelsus (Paracelsus Sämtl. Werke, Bd. 1, S. 78, 127, 162, 273, Bd. 2, S. 69, 215, 616, Bd. 3, S. 207, 425, 449 u. f.) wird die Koloquinte sehr häufig angeführt.
Bock (Bock, Kreutterbuch, 1565, S. 307.) beschreibt ihre purgierende Wirkung, warnt aber vor Mißgriffen, da nach seiner Ansicht Juden und Landstreicher die Patienten mit solchen Dosen des Mittels purgierten, daß "etlich den geyst auffgaben". Günstig sei die Wirkung bei Koliken, faulen Magenfiebern und Wassersucht.
Außer diesen Indikationen gibt Matthiolus (Matthiolus, New-Kreuterbuch, 1626, S. 437 D.) noch Asthma (zur Ableitung des zähen Schleims), Apoplexie, Podagra und Hüftweh an; den äußerlichen Gebrauch verordnet er bei grindiger Haut und Zahnschmerz. Die Droge wird auch von Osiander (Osiander, Volksarzneymittel, S. 239.) und Hufeland (Hufeland, Enchir. medic., S. 156, 160, 166, 215, 255, 303, 399, 417; Journal, Bd. 13, III., S. 66, Bd. 30, II., S. 103, Bd. 36, III., S. 49.) (von letzterem bei Wassersucht mit Krampfasthma und bei Herzbeutelwassersucht) empfohlen.
Ein Mitarbeiter Hufelands, Masius, Rostock, verordnete Colocynthis zusammen mit Valeriana und China erfolgreich gegen Epilepsie. Nach Hecker (Hecker, Prakt. Arzneimittell., 1819, Bd. 1, S. 618.) wandte man Colocynthis vorwiegend als Ableitungsmittel auf den Darm bei Gemüts- und Nervenkrankheiten an, wie Melancholie, Manie, Epilepsie, Paresen, Apoplexie, Insomnie, Vertigo, Kopf- und Zahnweh, auch bei hartnäckigen Rheumatismen und Gicht, als Zusatz zu Bandwurmmitteln und gegen Hydrops.
Auch Bentley und Trimen (Bentley and Trimen, Medicinal Plants, Bd. II, S. 114, London 1880.) kennen die Anwendung gegen hartnäckige Obstipation, hydropische Beschwerden, Amenorrhöe und andere Uterusstockungen und als Ableitungsmittel bei Gehirnerkrankungen.
Clarus (Clarus, Handb. d. spec. Arzneimittell., 1860, S. 986.) gebrauchte die Koloquinten als kräftiges Diuretikum "mit dem besten Nutzen" bei solchen Hydropsien, die von Leberkrankheiten ausgehen und bei Herzkrankheiten mit Wassersucht. Als Gegenindikation nennt er Brightsche Nierenerkrankung.
Eingehende Beobachtungen über die durch Koloquinten hervorgerufenen Vergiftungserscheinungen stellte Orfila (Orfila, Allgem. Toxikologie, 1830, Bd. 1, S. 564.) an, der u. a. den Fall eines Lumpensammlers anführt, der, um sich von Gonorrhöe zu heilen, 90 g Koloquinten nahm, reichliches Erbrechen, heftige Schmerzen im Epigastrium, kopiöse Stuhlentleerungen, Sehstörungen, Delirium und Schwindel bekam.
In neuerer Zeit beschreibt Leschke (Leschke, in Fühners Sammlung v. Vergiftungsfällen, 1932, Bd. 3, Liefg. 10.) den Vergiftungsfall einer Frau, die in selbstmörderischer Absicht ein großes Likörglas mit Koloquintenabkochung getrunken hatte. Es stellten sich schleimige Stuhlentleerungen mit geringer Blutbeimengung, Leib- und Kopfschmerzen sowie eine Druckempfindlichkeit des Leibes ein. Nach einigen Tagen waren alle Beschwerden wieder verschwunden.
Dagegen berichtet Fordyce (Fordyce, Fragmenta chirurg. et med., S. 66.) von einer Frau, die 30 Jahre lang an Koliken litt, weil sie einen Aufguß von Koloquintenmark genommen hatte.
Die Koloquinten besitzen ganz allgemein eine starke Reizwirkung auf Schleimhäute und Wundflächen, die sich im Tierversuch u. a. in heftigem Erbrechen äußert (Magnus, in Heffter-Heubners Handb. d. exp. Pharm., Bd. II, 2, S. 1647.). Röntgenologische Untersuchungen über die Abführwirkung therapeutischer Koloquintendosen oder entsprechender Dosen im Tierversuch ergaben eine sehr stark beschleunigte Darmpassage (Padtberg, Arch. f. d. ges. Physiol., 134, 627, 1910.). Diese ist bedingt durch eine hochgradige Erregung der Darmbewegungen. Nach Hollander (Hollander, Skandinav. Arch. f. Physiol. 1927, Bd. 50, H. 1/4, S. 155.) beruht diese Wirkung auf einer Erregung der Darmmuskulatur bei gelähmten Ganglienzellen. Die Wirkung ist aber nicht auf den Dünndarm beschränkt (Vgl. 13).). Der Dickdarm ist sogar stärker empfindlich. Außerdem kommt es zu einer starken Flüssigkeitsabsonderung in den Darm. Koloquinten sind, wie viele andere Abführmittel, bei Gravidität kontraindiziert (Klemperer-Rost, Arzneiverordnungslehre, 15. Aufl., S. 335.). Sie gehören zu den Drastika, d. h. den entzündungserregenden Abführmitteln, die in größerer Dosis eine Gastroenteritis hervorrufen (Vgl. 13); dort auch Abbildungen.). Es kommt bei Koloquintenvergiftung zu blutigen Durchfällen, Geschwüren, Wanddurchbrüchen, Peritonitis und Verwachsungen (Cloetta, i. Lehrb. d. Toxikologie v. Flury-Zangger, 1929; Leschke, Die wichtigsten Vergiftungen, 1933, S. 242; Kobert, Lehrb. d. Intoxikat., 1898, S. 353.). Die Niere zeigt stärkste Hyperämie und zahlreiche Blutaustritte (Padtberg, Arch. f. Physiol. 1911, Bd. 139, S. 318.), die Harnblasenschleimhaut ist entzündet (Henke-Lubarsch, Handb. d. spec. path. Anat. u. Hist., Bd. 10, S. 401.). Oft treten Hyperämie im Gehirn, Delirien und Kollaps auf (Vgl. 19).). Eigene Versuche mit der Koloquinte ergaben folgendes: Sie wirkt bei Daphnien nur mäßig abführend, hingegen ist die toxische Wirkung sehr stark. An Fröschen läßt sich in einwandfreier Weise eine Auswertung der Zubereitungen vornehmen. 1 g der Droge enthält 312 FD. Bei den tot erscheinenden Tieren schlägt in vielen Fällen das Herz noch, die Kapillaren sind stark durchblutet, die Leber ist häufig gelblich verfärbt. Die Auszüge verlieren übrigens schon nach 6-8 Tagen an Wirksamkeit. Es erscheint möglich, mit Injektionen an Meerschweinchen experimentelle Nierenschädigungen hervorzurufen, die man zu Heilversuchen verwerten kann. Als erste Anzeichen der Nierenschädigung treten auf Anurie, weiter im Urin Blut und zellige Elemente. Histologisch zeigt sich das Bild der Glomerulonephritis.
Der vorwiegend wirksame Bestandteil ist der glykosidische Bitterstoff Colocynthin (Walz, Neues Jahrb. f. Pharm., 9, 16, 1858; Speidel, Dissert. Erlangen, zit. nach v. Ryn, Die Glykoside, Berlin 1900; Naylor u. Chappel, Pharm. Journ. 1907, Bd. 25, S. 117.), der sich besonders im Fruchtfleisch findet. Über die gravimetrische Bestimmung des Colocynthingehaltes im Extractum Colocynthidis vgl. P. Rózsa (P. Rózsa, Ber. ungar. pharmaz. Ges. 1928, S. 222.). Neben anderen Glykosiden ist möglicherweise auch ein Alkaloid an der Wirkung beteiligt (Power u. Moore, Journ. Chem. Soc. Transact., 97, 99, 1910.). Agarwal und Dutt (R. Agarwal u. S. Dutt, Current Sci., 3, 250-51, 1934.) isolierten aus der getrockneten Koloquintenwurzel 0,2% α-Elaterin. Auch vermuten sie die Anwesenheit eines Saponins.
In der Homöopathie wird Colocynthis vorwiegend als gutes Mittel gegen heftige Koliken (schon Hahnemann (Hahnemann, Reine Arzneimittell., Bd. VI, S. 175.) wies auf diese Wirkung hin), gegen Diarrhöen mit kolikartigen Schmerzen, Neuralgien und Rheumatismus gebraucht (Stauffer, Klin. hom. Arzneimittell., S. 390; Hughes-Donner, Einf. in die hom. Arzneimittell., S. 120.).
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Colocynthis ist in homöopathischer Dosierung indiziert bei Koliken aller Art, insbesondere bei Patienten mit rheumatisch-gichtischer Diathese. So gibt man es mit sehr gutem Erfolge bei Diarrhöen mit kolikartigen Leibschmerzen*) (Besserung durch Zusammenkrümmen), Dysenterie, Gastroenteritis, beginnenden Nieren- und Gallensteinkoliken, Erkrankungen der Gallenblase und Gallenblasenwege.
Taller, Ronsberg, sah nach Verabreichung von Colocynthis bei Darmkolik durch Nabelhernie prompte Schmerzstillung. Besonders gelobt wird das Mittel von Pöller, Gevelsberg, der mir schreibt: "Bei Darmkolikschmerzen, bei Sommerdurchfällen und Darmkatarrh von Erwachsenen und Kindern hat sich mir Colocynthis D 4 (20 Tropfen in ein halbes Glas Wasser, schluckweise trinken) neben Merc. dulc. D 3-4 (1stündlich 1 Messerspitze) tausendfältig bewährt. (24 Stunden Nahrungsentziehung mit nur Wasser oder schwarzem Tee ohne Zucker, alsdann 1 Tag Schleimdiät.) Sind die Durchfälle hochgradig mit Blutbeimischung, gebe ich auch Ars. alb."
Von Kleine, Wuppertal, wird Colocynthis als bestes Mittel bei heftigen Darmspasmen und spastischer Obstipation bezeichnet. Durch reichliche Gaben von Colocynthis D 2 per os und in Einläufen gelang es ihm, eine Frau mit Ileus (seit 30 Tagen Koterbrechen!) zu retten.
Sehr bewährt hat sich Colocynthis auch bei blitzartig auftretenden Neuralgien, insbesondere des Nerv, trigeminus und ischiadicus, Hüftschmerzen**), bei Rheuma der Gelenke, Arthritis urica, intermittierendem Hinken, neuralgischgichtischer Migräne, gichtischer Iritis und Glaukom. Bei Ischias wird als Wechselmittel Rhus toxicodendron und als Komplex Colocynthis D 4, Gnaphalium D 2 und Belladonna D 4 empfohlen. Bei Gelenkrheumatismus ist Colchicum ein beliebtes Wechselmittel.
Weitere Indikationen sind Appendizitis, Metritis, Ovaritis, Ovarialzysten, Peritonitis, Cystitis und rheumatische Nephritis. Doch darf das Mittel bei allen entzündlichen Affektionen nur in ganz geringen Dosen (höheren homöopathischen Verdünnungen) gegeben werden. Bei Ovarialzysten wurden in Fällen, die schon zur Operation bestimmt waren, verschiedentlich rezidivfreie vollkommene Heilerfolge ohne Operation beobachtet mit folgender Behandlung: Colocynthis D 4, Arsen. jodat. D 4, Apis D 3 und in der Nachbehandlung mit Cantharis D 4, Staphisagria D 4, Thuja D 4.
In größeren Gaben wird Colocynthis nur als drastisches Purgans (hier in Verbindung oder Wechsel mit Aloë und Rheum) und Ableitungsmittel auf den Darm bei Hydropsien, die von Leber und Herz und nicht von der Niere (Eiweiß im Harn ist eine Kontraindikation) ausgehen und Gemütsund Nervenkrankheiten wie Melancholie, Manie, Paresen, Vertigo, Insomnie usw. verordnet. Auch Schönmehl, Goddelau, erwies sich Colocynthis in vielen Fällen bei Stauungen, auch nicht nephritischer Natur, als sehr nützlich.
Beispiele für die Anwendung:
*) (Nach Ferger, "Hippokrates" 1933, S. 86.)
42jähriger Mann. Leidet seit vielen Jahren an Durchfällen, oft mit Schmerzen im Leib, oft auch ohne Schmerzen. Stuhl wäßrig-braun, nie mit Blut oder Schleim vermischt. Schlimmer nach Aufregungen. Zwängen und Drängen im Darm. Nie Würmer beobachtet.
Befund: An den inneren Organen kein krankhafter Befund.
Diagnostisch hatte ich an eine vegetative Neurose gedacht. Daß aber auch eine Neurose nicht auf das erste beste Mittel reagiert, hat mich dieser Fall gelehrt. Ein gewisser Schematismus hat mich veranlaßt, auch in diesem Fall Mercurius solubilis D 6 zu verordnen. Eine Woche ging es dem Patienten befriedigend, dann trat nach dem Genuß von 1 Liter Rotwein eine Verschlimmerung ein. Drei- bis viermal täglich Durchfall, lebhaftes Gurren und Kullern, heftiges Zwängen und Drängen. Objektiv findet sich eine Empfindlichkeit entlang dem Colonverlauf, Tympanie. Diesmal wird Aloë D 3 verordnet, das ebenfalls enge Beziehungen zum Dickdarm aufweist.
Nach 14 Tagen wird angegeben: Durchfall gebessert, Stuhlgang so gut wie regelmäßig. Aber es sind noch krampfartige, anfallsweise auftretenden Schmerzen vorhanden, die durch Wärme und Zusammenkrümmen gelindert werden. Die Beschwerden sind derart heftig, daß der Patient mit der Arbeit aussetzen muß. Als Medikament erhält er Colocynthis D 4.
14 Tage später neue Beratung: Kein Durchfall mehr, keine Schmerzen mehr, nur noch etwas Gurren und Kullern.
**) (Nach Dehler, "Hippokrates" 1934, S. 196.)
Es handelte sich um eine 45jährige Buchhalterin, die bis dahin nicht ernstlich krank gewesen war. Drei Wochen vor der Aufnahme ins Krankenhaus traten heftige Schmerzen an der rechten Hüfte auf, die bis in die Wade zogen und hier krampfhafte Schmerzen verursachten. Nach einer Woche wurde auch die linke Gesäßhälfte und das linke Bein befallen. Die Untersuchung ergab ein beiderseitig positives Lasèguesches und Bradardsches Zeichen, links mehr als rechts. Achilles- und Patellarreflex links nur schwach auslösbar, auf der rechten Seite normal, typische Ischiasdruckpunkte. An den inneren Organen, außer einem systolischen Geräusch an der Herzspitze, nichts Krankhaftes. Wa. R. negativ. Beckenübersichtsaufnahme o. B. Nach Einsetzen von Colocynthis D 3 trat nach drei Tagen eine wesentliche Besserung ein, die konstant blieb. Später wurden dann noch kataphoretische Bäder verabfolgt, um die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit zu beschleunigen.
Angewandter Pflanzenteil:
Hippokrates, Paracelsus, Dioskurides und Bock bedienten sich der Früchte. Außerdem erwähnt Bock die Verwendung der Kerne gegen Gelbsucht.
Matthiolus und Hecker empfehlen besonders das Koloquintenmark ohne die Samen.
Nach Kobert enthalten die Samen weniger Colocynthin als das Fruchtfleisch.
Zörnig und The Brit. Pharm. Codex nennen die getrockneten, geschälten und entkernten Früchte.
Hahnemann gab die Verwendung der trockenen, gepulverten Früchte an. Die homöopathische Urtinktur nach dem HAB. wird aus den geschälten und entkernten Früchten hergestellt (§ 4). Das "Teep" wird aus den frischen, geschälten und entkernten Früchten gewonnen.
Fructus Colocynthidis ist offizinell in allen Ländern mit Ausnahme von Griechenland und Spanien.
Dosierung:
- Übliche Dosis:
In der Homöopathie:
Maximaldosis:
Rezeptpflichtig:
Verträglichkeitsprüfung am Gesunden:
6 Prüflinge nahmen auf meine Veranlassung Colocynthis "Teep" D 2-0. "Teep" D 2 machte in drei Fällen leichte Leibschmerzen, "Teep" D 1 in allen Fällen so starke Leibschmerzen, daß "Teep" 0 nur noch von 2 Personen geprüft wurde, die sich freiwillig anboten. "Teep" 0 verursachte kolikartige Leibschmerzen im ganzen Leib und Übelkeit.
Rezepte:
Guttae purgatoriae Heim:
- Rp.:
Vinum antiarthriticum (Bull. de Pharm.):
- Rp.:
Als drastisches Purgans (nach Trendelenburg):
- Rp.:
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.