Psoralea bituminosa. Harz- oder Asphaltklee. Leguminosae.

Botanical name: 

Name: Psorálea bituminósa. Harzklee oder Asphaltklee. Französisch: Psorale bitumineuse; englisch: Scurvy pea.

Namensursprung: Psoralea wird vom griechischen ψωραλ_ος (psoraléos) = krätzig abgeleitet wegen der unangenehm riechenden Drüsenhocker; bituminosa von lateinisch bitumen = Erdpech, Asphalt.

Botanisches: Der im Mittelmeergebiet heimische Halbstrauch mit dreizähligen Laubblättern und rötlich-blauen, zehn- bis dreißigblütigen Blütenköpfen ist dicht mit dunklen, unangenehm riechenden Drüsen besetzt, die auch der ganzen Gattung den Namen gegeben haben. Bock nennt den Asphaltklee einen billigen Wetteranzeiger, der getrocknet in der Stube aufgehängt vor feuchtem Wetter einen starken Geruch von sich gibt.

Geschichtliches und Allgemeines:

Schon im Altertum begegnen wir dem Asphaltklee unter den Namen Asphaltion und Triphyllon. Dioskurides rühmt die Samen und Blätter gegen Brustfellentzündung, Harn- und Menstruationsverhaltung, Epilepsie, beginnende Wassersucht, Hysterie, Wechselfieber und den Biß wilder Tiere. Auch die Wurzel selbst wurde den Gegenmitteln zugesetzt.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Pflanze auch häufiger in Deutschland in den Gärten kultiviert. Offizinell waren die Blätter, Herba Trifolii bituminosi, die in gleicher Weise wie bei den Alten Verwendung fanden.

Wirkung

Als Fieber- und Wassersuchtmittel und als Expektorans wurde der Asphaltklee von Hippokrates (Fuchs, Hippokrates Sämtl. Werke, Bd. 2, S. 433, 478, 482, Bd. 3, S. 286, 348, 389, 468.) angewandt, als wundheilend, schmerzstillend, diuretisch und emmenagog wirkend, gegen Seitenstechen, Epilepsie und Hysterie, Quartanfieber wie auch gegen Schlangenbiß von Bock (Bock, Kreutterbuch, 1565, S. 219.) und Matthiolus (Matthiolus, New-Kreuterbuch, 1626, S. 291.) beschrieben.

Bock berichtet auch, daß das Kraut, auf die gesunde Haut gebracht, "schmerzen und wehntumb" hervorbringe. - Eine Verwandte, die in der Medizin der Hindu gebräuchliche Psoralea corylifolia, enthält ein Öl, das stark reizend und blasenziehend auf Haut und Schleimhaut wirkt, wobei die Kapillaren erweitert und die Melanoblasten gereizt werden, so daß eine vermehrte Pigmentablagerung die Folge ist (die Droge wird deshalb bei unspezifischer Leukodermie angewandt); in einer Verdünnung von 1 : 10000 tötet es Streptokokken nach 10 Minuten (Chopra and Chatterjee, Ind. J. of med. res. 1927, Bd. 15, S. 49.). Die trockenen Blätter liefern 0,048% halbfettes ätherisches Öl mit Fettsäuren, darunter vermutlich Laurinsäure (Schimmel, Ber. 1903, Oct. 80/Constanten.). - Es wäre wünschenswert, nachzuprüfen, ob die beiden Drogen in bezug auf Chemismus und Wirkung übereinstimmen.

Anwendung:

Psoralea bituminosa wird in der heutigen Praxis kaum angewandt.

Angewandter Pflanzenteil:

Hippokrates verordnet die Samen und die Blätter, spricht aber an anderer Stelle wohl auch von der ganzen Pflanze.

Das große illustrierte Kräuterbuch von Ferd. Müller nennt die Blätter als verwendet.

Das HAB. nennt das frische blühende Kraut (§ 1). Auch zur Gewinnung des "Teep" wird dieses benutzt.

Dosierung:

Übliche Dosis:
1 Tablette der Frischpflanzenverreibung "Teep" dreimal täglich.
(Die "Teep"-Zubereitung ist auf 10% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,025 g Hb. Psoraleae bit.)

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.