Herstellung und Zubereitung des Tees.
Herstellung des Tees
Die Blätter, die zur Herstellung eines Tees benutzt werden sollen, müssen noch in jugendlichem Zustand sein, ebenso wie die Zweigspitzen, die ähnlich wie das Laub verwendet werden können.
Die beste Zeit zum Sammeln ist daher von Mai bis Juni. Zweckmäßig wird ein Tag bei aufklärender Witterung gewählt, wenn die Pflanzen von dem vorangegangenen Regen gesäubert, inzwischen aber wieder vollkommen abgetrocknet sind.
Die gesammelten Blätter werden zu Hause auf einem weißen Tuch ausgebreitet, auf dem sie so lange trocknen müssen, bis sie rascheldürr sind. Sie dürfen nicht dem direkten Sonnenschein ausgesetzt werden.
Dann werden die Blätter zerrieben und in geschlossenen Gläsern aufbewahrt.
Soll der Tee ein feineres Aroma aufweisen, so muß das Sammelgut, das in diesem Falle nur leicht getrocknet werden darf, einer Gärung unterworfen werden. Zu diesem Zweck werden die Pflanzenteile in einen leinenen Beutel gefüllt, fest zusammengedrückt und umschnürt, damit sich der Inhalt nicht nachträglich lockert.
Der Beutel wird dann in ein wollenes Tuch eingewickelt und nochmals warm zugedeckt. Der Tee beginnt nun zu gären und erhitzt sich dabei.
Nach etwa 12 Stunden kann er aus dem Leinenbeutel aus geschüttet werden. Der Tee fühlt sich deutlich warm an und zeigt jetzt - ähnlich wie chinesischer Tee - eine schwärzliche Farbe. Er duftet auch aromatisch.
Die Bröckchen werden nun auseinandergepflückt. Danach müssen sie noch ein bis drei Tage - wiederum ohne die Sonnenstrahlen zuzulassen - trocknen.
Der getrocknete Tee wird in verschlossenen Büchsen auf bewahrt. Heidekrautblütentee bedarf keiner Gärung.
Zubereitung des Tees
Bei der Zubereitung des Getränkes ist von dem Trockentee ziemlich reichlich zu nehmen.
Tee von Blättern wird gebrüht und muß 10-20 Minuten ziehen.
Tee von Wurzeln wird kalt angesetzt und 5 Minuten gekocht. Danach muß er noch 10-15 Minuten ziehen.
Tee von Kernen bedarf einer längeren Vorbereitung: die Kerne werden am Abend vorher eingeweicht, im Einweichwasser kalt angesetzt und 1-2 Stunden gekocht.
Aus Wald und Feld den Tisch bestellt, 1947, von Prof. Dr. Walther Schoenichen.