Cedron. Simarubaceae.
Name: Simába cédron Planch. Cedron. Französisch: Cédron; englisch: Cedrone, rattlesnake beans.
Verbreitungsgebiet: Vorwiegend in den Flußtälern und am Meeresufer.
Namensursprung: Simaba lautet in der im nördlichen Südamerika verbreiteten karibischen Sprache sumaruppa, womit die Eingeborenen einen zu den Simarubaceaen zählenden Baum bezeichnen.
Botanisches: Die 3-4 cm langen bräunlichgelben Cedronsamen stammen von der in Südamerika heimischen Simaba cedron Planchon. Der am Meeresufer und an Flußufern wachsende 5 m hohe, aber im Stamm kaum 1 dm dicke Baum trägt eine 1 m lange endständige Blütenrispe mit grünlichen zwitterigen Blüten. An der Spitze des Baumes stehen die 1 m langen, 15-20jochigen Blätter zusammengedrängt. Die breiten, eiförmigen Früchte werden bis 10 cm lang.
Geschichtliches und Allgemeines:
In Brasilien werden die Samen der Simaba cedron Planch. auf Reisen als Schlangengiftschutz mitgeführt, und ihre gepulverten und in Branntwein aufgelösten Cotyledonen in die frische Bißwunde eingerieben. Der Aufguß der Pflanze hat sich als ein gutes Vertilgungsmittel der schädlichen Insekten in Herbarien gezeigt.
Wirkung
In der Heimat des Cedronbaumes werden die Samen gegen Intermittens und als Antidot gegen Bisse schädlicher Tiere gebraucht (Dragendorff, Heilpfl. d. versch. Völker u. Zeiten, S. 364.).
Buchheim (Buchheim, Lehrb. d. Arzneimittell., 1853, S. 569.) erwähnt die ihnen zugeschriebene fieberwidrige Wirkung, hat sie aber wahrscheinlich nicht nachgeprüft.
Nach Jomard (Jomard, Bull. de Thér. 1850, S. 124.) und Debout (Debout, Journ. de connaiss. 1850.) werden die Cedronkörner in Gaben von 5-6 Stück "mit vielem Erfolg" gegen Wechselfieber gebraucht, auch innerlich und äußerlich gegen Schlangenbiß verabreicht.
In der Homöopathie wird Cedron hauptsächlich als Antineuralgikum verordnet (Dahlke, Ges. Arzneimittell., S. 87.).
Es soll in homöopathischen Dosen auch die Tendenz zu Aborten beheben können, wenn diese immer zu der gleichen Zeit der Schwangerschaft auftreten (Hughes-Donner, Einf. i. d. hom. Arzneimittell., S. 110.).
Die Samen enthalten als vorwiegend wirksamen Bestandteil den glykosidischen Bitterstoff Cedrin (Lewy, Compt. rend. 1851, Bd. 32, S. 510.), der in kleinen Dosen bei Tier und Menschen Erbrechen bewirkt (Lewin, Gifte u. Vergiftungen, 1929, 4. Aufl., S. 676.). Neben 12% Fett werden ferner Cedronin und Quassiin angegeben.
Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:
Cedron ist ein Antineuralgikum, das insbesondere bei Trigeminusneuralgie (Supraorbital- und Ziliarneuralgie), aber auch bei anderen Neuralgien, wie Armneuralgie (besonders nächtliche, unerträgliche Schmerzen), bei Neuralgie in Verbindung mit Malaria, bei Nackenschmerzen und Migräne viel verordnet wird.
Gelobt wird Cedron weiter gegen intermittierende Fieber, besonders Malaria. Bei Mandelentzündung mit heftigen Schmerzen und Herzschmerzen bei Grippe gab William, Danzig, erfolgreich Cedron im Wechsel mit Chin. arsen., und Funke nennt das Mittel noch bei Fluor albus und Mensesverzögerung bei Anämie.
In Form von Salben und Zugpflastern leistet auch die äußerliche Anwendung bei Geschwüren, Furunkeln, Ulcera cruris, Wunden und Blutvergiftung recht gute Dienste. Laber, Berlin, gebraucht es in Salbenform als Ableitungsmittel bei skrofulöser Augenentzündung, um bei gleichzeitiger skrofulöser Drüseneiterung eine Fistelbildung herbeizuführen.
Angewandter Pflanzenteil:
In der Medizin ist nur die Verwendung der Samen, und zwar seit Ende des 17. Jahrhunderts bekannt (Dragendorff, Zörnig, Clarke usw.).
Dosierung:
- Übliche Dosis:
In der Homöopathie:
Maximaldosis:
Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, was written by Dr. Med. Gerhard Madaus.